Du bist, was du isst. Dass die Ernährung einen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat, ist unumstritten. Vorsicht ist allerdings bei speziellen MS-Diäten geboten. Vor allem dann, wenn sie einen Einfluss auf das Fortschreiten der Erkrankung oder sogar Heilung versprechen.
Das Wichtigste vorweg: Es gibt keine spezielle MS-Diät! Aber eine ausgewogene und somit gesunde Ernährung ist für jeden Menschen wichtig, vor allem für Menschen mit einer chronischen Erkrankung.
Der erste Schritt hin zu einer ausgewogenen Ernährung ist das Überprüfen der eigenen Essgewohnheiten. Das tut jedem Menschen gut – vor allem Menschen mit MS. Denn einige Lebensmittel und vor allem einige Fettsäuren können die bei der Erkrankung auftretenden Entzündungsreaktionen durchaus beeinflussen – positiv wie negativ.
Wie beispielsweise die sogenannte Arachidonsäure – eine Fettsäure, aus der im Körper Entzündungsbotenstoffe gebildet werden können. Sie steckt vor allem in tierischen Fetten, die in Eiern, Wurst und Milchprodukten mit hohem Fettgehalt enthalten sind.
Nehmen Sie Ihren Speiseplan einmal genauer unter die Lupe. Essen Sie eher selten Lebensmittel mit tierischen Fetten wie Eier, Wurst und Milchprodukte mit hohem Fettgehalt.
Gleiches gilt für den Verzehr von Fleisch: Empfehlenswerte Fleischsorten sind mageres Rindfleisch, Kalb oder Geflügel (max. zwei Portionen pro Woche). Als Ersatzquellen für Protein eignen sich Fisch oder Sojaprodukte wie Tofu.
Gerade fettreiche Fischarten wie Lachs, Makrele oder Hering haben einen hohen Anteil an Eicosapentaensäure, kurz EPA, der eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird.
Wenn Sie Fleisch essen, greifen Sie zu mageren Sorten wie Rind, Kalb oder Geflügel. Bevorzugen Sie fettreiche Fischarten. Sie sind reich an EPA mit entzündungshemmender Wirkung.
Brot, Teigwaren, Hirse oder Reis: Getreideprodukte sind Energielieferanten im Sinne einer ausgewogenen Ernährung. Empfehlenswert sind Vollkornvarianten. Denn gerade diese versorgen unseren Körper mit Ballaststoffen, die den Darm in Schwung bringen und lange satt halten. Auch Kartoffeln und Hülsenfrüchte (wie Bohnen oder Erbsen) sind gute Energiequellen.
Generell sollten pflanzliche Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse die Hauptrolle auf unserem Speiseplan spielen. Denn sie sind reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die das Immunsystem stärken und eine entzündungshemmende Wirkung haben können. Zudem schützen sie vor freien Radikalen, die Zellen angreifen und schädigen können.
Getreideprodukte, Kartoffeln und Hülsenfrüchte sind gute Energielieferanten. Bevorzugen Sie Vollkornprodukte. Greifen Sie vor allem zu Obst und Gemüse. Sie sind reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die das Immunsystem stärken und eine entzündungshemmende Wirkung haben können.
Tipp!
- Besprechen Sie eine Ernährungsumstellung mit Ihrem behandelnden Arzt.
- Auch Probleme wie Übergewicht oder Störungen der Blasen- oder Darmfunktion können sich mit einer entsprechenden Ernährung gezielt beeinflussen lassen.
Quellen:
- https://www.fet-ev.eu/infothek/ernaehrungsmedizin/ernaehrungstherapie-multiple-sklerose (März 2018)
- Prof. Dr. med. Olaf Adam, Ernährungsrichtlinien bei Multipler Sklerose, 56 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen u. Tabellen, 3. Auflage, Münster 2011, ISBN 978-3-936525-39-7, Preis 12,50 €
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