Glück und Krankheit – Expertentipps zum Glücklichsein von Glückstrainerin Katharina Mühl

Glücklich sein – was genau bedeutet das eigentlich? Gerade für Menschen mit chronischen Erkrankungen kann das eigene Glück vor eine besondere Herausforderung gestellt werden. Glücklich sein trotz Erkrankung. Dass das geht und wie man dieses Glück trainieren kann, das verrät Glückstrainerin und Mental Coach Katharina Mühl.
Jeder Mensch hat die Lizenz zum Glücklichsein
Seit drei Jahren dreht sich im Leben von Katharina Mühl alles um das Thema Glück. Und zwar nicht nur privat, sondern auch beruflich. Frau Mühl ist selbstständige Glückstrainerin und Mental Coach. Dabei beschäftigt sie sich mit Prozessen, die uns daran hindern glücklich zu sein – und wie diese durch neue, konstruktive Überlegungen verändert werden können. Der Grundgedanke: Jeder kommt mit der Fähigkeit auf die Welt, glücklich zu sein. Erst im Laufe der Jahre oder durch bestimmte Erfahrungen kann es passieren, dass diese innere „Glückssoftware überschrieben” wird.
In ihrem Praxisraum, dem Glücksraum, trainiert Frau Mühl mit Hilfe von Methoden aus der Glücksforschung, mentalem Training und der positiven Psychologie, das Glücklichsein. Außerdem unterrichtet Frau Mühl das Fach „Glück“ an Schulen und Hochschulen.
Glücklichsein – was bedeutet das überhaupt?
Glück, das ist etwas sehr Subjektives. Im Grunde steckt hinter „Glücklichsein“ die Frage, wie zufrieden man aktuell mit der eigenen Lebenssituation ist. Das Spannende am Glücklichsein ist, dass man es tatsächlich trainieren kann. Frau Mühl beschreibt das Training von Emotionen ähnlich wie das eines Muskels. Demnach gibt es in unserem Gehirn ein Zentrum für Glück und eines für Ärger. Je öfter wir uns in einer positiven Situation befinden, desto mehr trainieren wir unser Glückszentrum. Das Gleiche gilt jedoch auch für unser Ärgerzentrum: Wer dieses mit schlechten Erfahrungen und Gedanken füttert, riskiert, dass es immer mehr Platz einnimmt.
So hängen Glück und Krankheit zusammen
Eine Diagnose bedeutet nicht zwangsläufig Unglück. Für viele Menschen kann eine Diagnose auch Erleichterung bringen, Erleichterung zu wissen, was hinter möglicherweise diffusen Symptomen steckt. Auch kann eine bestimmte Reaktion auf eine Diagnose mit der aktuellen Lebenssituation zusammenhängen. Vorhandene Erfahrungen mit Krisensituationen, ein stabiles Umfeld, ein sicherer Job und ähnliche Faktoren können einen Einfluss haben.
Glück trainieren – so funktioniert’s!
Eine Diagnose oder eine Krankheit müssen also nicht zwanghaft unglücklich machen. Dennoch bedeuten sie eine große Veränderung, die auch mit belastenden Momenten einhergehen kann. Um dabei das Glückszentrum nicht zu vernachlässigen und „trotz“ Krankheit glücklich zu sein, gibt es hilfreiche Strategien. Dazu gehören:
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Akzeptanz
„Du musst einfach nur positiv denken, dann wird schon alles gut“ – diese eigentlich gut gemeinten Worte können schnell das genaue Gegenteil bewirken und bei Betroffenen Druck und Stress erzeugen. Statt zwanghaft positiv zu denken, empfiehlt Katharina Mühl Ängste und Sorgen nicht „wegzulächeln”, sondern diese Gefühle wahrzunehmen und zu akzeptieren.
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Führen Sie ein Glückstagebuch
Nehmen Sie sich ein kleines Büchlein und beantworten Sie jeden Abend eine simple Frage: Was hat mich heute glücklich gemacht? Frau Mühls Tipp: Schreiben Sie drei Dinge auf, die Sie an diesem Tag glücklich gemacht haben. Frau Mühl erklärt, dass Sie, indem Sie sich die glücklichen Momente erneut ins Gedächtnis rufen, Ihr Glückszentrum trainieren und jeden Tag mit einem guten Gefühl abschließen.
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Leben Sie im Moment
Nicht selten passiert es uns, dass wir nicht im Hier und Jetzt leben, sondern uns von Gedanken an Vergangenes oder Sorgen über die Zukunft einnehmen lassen. Dadurch verpassen wir glückliche Momente.
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Setzen Sie Ihre Prioritäten neu
Aus den Praxiserfahrungen von Frau Mühl geht hervor, dass es hilfreich sein kann, die Diagnose als Anlass zu nehmen, um inne zu halten und die eigenen Prioritäten zu überdenken. Manchmal lohnt es sich auch, Dinge, die fest in Ihrem Leben verwurzelt sind, zu hinterfragen.
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Meditation
Eine Krankheit stört das Urvertrauen in die eigene Gesundheit und in unseren Körper. Katharina Mühl empfiehlt daher, den Kontakt zum eigenen Körper neu herzustellen. Um negativen Stress zu vermeiden und sich in Gelassenheit zu üben kann Meditation helfen.
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